Programm am 04. November 2023

    ☕ Ab 09:30 | „Getting together“ bei Kaffee und Tee

    👋🏽 Ab 10:00h | Begrüßung & Eröffnung

    Dr. Toni Huber, Vorsitzender PAN e.V.

    ⛑️ 10:15 – 11:00 | Sterbehilfe: Vom Behandlungsabbruch bis zum assistierten Suizid - Blick aus der Rechtslage (online zugeschaltet)

    Unter den Begriff „Sterbehilfe“ fallen verschiedene Arten, jemanden in den Tod zu begleiten. Manches ist nach deutschem Recht verboten, doch insgesamt ist in diesem Bereich mehr erlaubt als landläufig bekannt. Es gelten jedoch bestimmte Voraussetzungen, deren Beachtung unerlässlich ist. Im Zentrum stehen hierbei Fragen zum assistierten Suizid. Zuletzt ist im Bundestag eine angestrebte gesetzliche Neuregelung gescheitert.

    Welche Konsequenzen hat dies und was gibt die neueste Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesgerichtshofs zum Grundrecht auf ein selbstbestimmtes Sterben vor? Ziel dieser kurzen Einführung ist es, hier Klarheit und Rechtssicherheit zu vermitteln.

    Tanja Unger, Fachanwältin für Medizinrecht

    Tätigkeitsschwerpunkte Arzthaftungsrecht und Patientenrechte am Lebensende, Promotionstätigkeit an der Julius-Maximilians Universität Würzburg, Beraterin des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz (Vorsorgebroschüre), ehrenamtliches beratendes Mitglied des Ethikbeirats der „Hilfe im Alter“

    Weitere Infos unter Putz-Medizinrecht – Tanja Unger

    Tanja Unger

    🫶🏼 11:00 – 12:00 | Selbstbestimmung am Lebensende: Herausforderungen durch den assistierten Suizid – Blick aus der Ethik

      Die Selbstbestimmung von Menschen zu stützen und zu wahren ist insbesondere am Lebensende ein zentraler ethischer Grundsatz und Fundament der Versorgung geworden.

    Der Wunsch nach Assistiertem Suizid und der Begleitung dabei wirft aktuell wichtige ethische Fragen im Umgang mit solchen Wünschen auf. Der Vortrag will Anregungen geben, die Fragen vor dem Hintergrund eigener moralischer Überzeugungen und berufsethischer Vorstellungen zu diskutieren, Spannungsfelder und Abwägungen zu identifizieren, sowie im Miteinander in Teams gemeinsame Entscheidungsfindungsprozesse zu entwickeln.

    Dr. Julia Inthorn, Direktorin des Zentrums für Gesundheitsethik an der Ev. Akademie Loccum

    Mitglied der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer, Studium der Mathematik und Statistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Philosophie und Erwachsenenbildung an der Hochschule für Philosophie München. Forschungsschwerpunkte: Struktur ethischer Entscheidungen, Gesundheit und Gerechtigkeit, Interkulturelle Bioethik, Genetisches Risiko und Risikoinformation, etc.

    Weitere Infos unter Zfg Hannover – Julia Inthorn

    Julia Inthorn

    🥕 12:00 – 12:45 | Pause mit Fingerfood zum Relaxen & Networken

    ⁉️ 12:45 – 13:45 | Assistierter Suizid und Hospizgedanke – ein Widerspruch? - Blick eines Mediziners

    Ich glaube, dass es wichtig ist, die Gründe zu verstehen, die hinter dem Ruf nach assistiertem Suizd stehen. Oftmals ist es die Angst: die Angst vor Schmerzen und unerträglichem Leid oder davor, im Krankenhaus an Schläuchen vor sich hin zu vegitieren. Die Vorstellung, dass der Tod qualvoll sein muss, hält sich hartnäckig.

    Wir Palliativmediziner sind Spezialisten für Schmerz- und Symptomkontrolle. Unsere Arbeit fängt an, wo andere medizinische Fachrichtungen aufhören. Gemeinsam mit den Hospizdiensten, der Pflege und anderen Partnern im Netzwerk ist es nicht unser Ziel, Leben zu verlängern, sondern die bestmögliche Lebensqualität bis zum Tod zu ermöglichen.

    Ich halte die Selbstbestimmung des Menschen für ein hohes Gut. Die Liberalisierung der Sterbehilfe kann die Möglichkeiten, die wir in unserer Arbeit haben, erweitern. Allerdings muss der gesetzliche Rahmen sicher sein und alle mit den Betroffenen Befassten müssen wissen, was möglich ist und was nicht.

    Was bedeutet das für uns als Begleiter der Patienten und Angehörigen?

    Mein Beitrag möchte einen Impuls aus ärztlicher Sicht liefern. Meine persönlichen Erfahrungen und Gedanken fließen ein, wie z.B. der Umgang mit Angehörigen wie auch die z.T. realitätsfernen Wünsche von Patienten und Patientinnen.

    Jens Gottfriedsen, Hausarzt in Rahden auf dem Land seit 2003

    Studium der Medizin in Aachen, Auslandsaufenthalt in England, FA Innere Medizin, FA Psychiatrie und Psychosomatik, seit 2018 Palliativmedizinier im PKD Minden-Lübbecke, Master für Angewandte Ethik 2022

    Jens Gottfriedsen

    💬 13:45 - 14:45 | Austausch in Kleingruppen & Diskussion im Plenum

    🍪 14:45 - 15:30 | Zusammenfassung & Ausklang mit Dessert/Kuchen

    🏁 15:30 | Ende des Fachtages

    Moderation:

    Klaus Junghans, Supervision – Coaching,
    www.supervision-lemgo.de
    Daniela Möller-Peck, PAN. Netzwerk-Koordination